¡Bienvenidos a España! – Unser Gegenbesuch in Santander
Nach dem letztjährigen Besuch der spanischen Schüler und ihrer Lehrkräfte an unserer Schule brachen wir unsererseits am Freitag, dem 10.05.2024, gut gelaunt und voller Erwartungen auf nach Spanien. Die Ankunft in Santander am Abend wurde von herrlichem Wetter begleitet, sodass einige unserer Schülerinnen und Schüler mit ihren Partnern und deren Familien gleich noch einen Ausflug zum Strand machten.
Samstag, 11.05.2024
Der zweite Tag unseres Aufenthalts stand im Zeichen von Unternehmungen mit den Familien. Einige feuerten beispielsweise bei einem Fußballspiel die Heimmannschaft von Santander an, es wurden verschiedene Sportarten betrieben oder ein Ausflug gemacht. Wir Lehrkräfte besuchten ein paar kleine, idyllisch gelegene Dörfer ein Stück weit im kantabrischen Hinterland, die noch von den typisch bäuerlichen Häusern sowie vielen Weideflächen für Rinder und Pferde außen herum geprägt sind.
Sonntag, 12.05.2024
In den kommenden beiden Tagen hatten unsere Schülerinnen und Schüler die einmalige Gelegenheit, einen Surfkurs zu absolvieren. Zunächst ging es mit der Fähre von Santander aus quer über die Bucht nach Somo und von der Anlegestelle dann direkt zur Surfschule. Nachdem sich alle Teilnehmenden in ihre Neoprenanzüge gezwängt und die Boards an den Strand getragen hatten, begann erst einmal der Unterricht „auf dem Trockenen“. Als alle das Aufstehen auf dem Brett genügend geübt hatten, wurde das zuvor Erlernte auf den im hüfthohen Wasser schwankenden Boards umgesetzt und es gab jedes Mal ein großes Hallo, wenn eine Schülerin oder ein Schüler es schaffte, zumindest für eine kurze Zeit aufrecht zu stehen. Leider hat das Wetter an diesem Tag nicht so richtig mitgespielt, es war eher grau und auch ein wenig regnerisch. Nach dem Surfen stärkten wir uns bei einem Picknick am Strand und wanderten anschließend zu unserer Unterkunft für diese Nacht, dem Plea Hostel. Im weiteren Verlauf des Nachmittags standen hier Spiele zur Vertiefung des Gemeinschaft auf dem Programm und am Abend wurde im Garten zu fetziger Musik das Tanzbein geschwungen. Völlig erschöpft von dem langen Tag und den anstrengenden Aktivitäten fielen dann alle in ihre Schlafkojen.
Montag, 13.05.2024
Nach dem Frühstück marschierten wir wieder zurück zum Strand und diejenigen, die noch einmal ihre neu erworbenen Surfkünste vertiefen wollten, gingen mit ihren Surflehrern ans Meer. Alle anderen nutzten den Vormittag, diesmal bei schönerem, sonnigerem Wetter, um im warmen Sand zu sitzen, eine Runde Palas zu spielen (eine Art Strandtennis mit Holzschlägern), ein wenig spazieren zu gehen oder sich ein kühles Getränk oder ein Eis in der Strandbar zu genehmigen. Nachdem wir im Hostel zu Mittag gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zur Anlegestelle und fuhren mit der Fähre wieder zurück nach Santander.
Dienstag, 14.05.2024
Heute besuchten wir den Nationalpark Cabárcena. Wir fuhren zunächst ein Stück mit dem Bus und mit eben diesem Bus dann auch direkt hinein in den Park, nachdem unser Fremdenführer eingestiegen war. Dieser Tierpark entstand in einem Karstgebiet auf dem Gelände einer ehemaligen Eisenerzmine mit den Zielsetzungen, bedrohte Tierarten zu schützen und zu erhalten und um die Besucher für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Im Park gibt es zahlreiche Tierarten zu entdecken, darunter Braunbären, Giraffen, Elefanten, Gorillas, Löwen, Tiger und Zebras. An dem einen oder anderen Gehege stiegen wir aus dem Bus und konnten die Tiere aus der Nähe betrachten, während unser Fremdenführer uns viel Wissenswertes zu der jeweiligen Tierart erzählte. Einen besonders guten Blick auf das Gelände und die umgebende Landschaft, die im Übrigen sehr stark dem Bayerischen Wald ähnelt, hatte man aus den Gondeln der Seilbahn, mit welcher wir einmal den ganzen Park „überflogen“. Den Abschluss unseres Besuches bildete das Reptilienhaus, wo so mancher doch eher respektvoll auf die zum Teil hochgiftigen Schlangen in ihren Glaskästen schaute.
Mittwoch, 15.05.2024
Am Morgen trafen wir uns alle an der Schule und pusteten zunächst gelbe und blaue Luftballons auf. Mit diesen in den Händen stellten wir uns zusammen mit sämtlichen Schülerinnen und Schülern im Hof auf und formierten die Zahl „75“. Denn am heutigen Tag jährte sich die Heiligsprechung von Santa Juana de Lestonac, der Gründerin der Schule, zum 75. Mal.
Im Anschluss daran marschierten wir zur Küste zum Centro Botín, von dessen Dach man einen wunderbaren Blick über die Bucht und aufs Meer hat. Wieder unten angekommen, legten wir noch ein Stück Weg zurück, das Ziel war das Museo Maritimo Cantabrico, das kantabrische Schiffahrtsmuseum. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler viel Wissenswertes über große und kleine Meeresbewohner, etliche davon konnten auch in verschiedenen Aquarien bestaunt werden. Außerdem zeigt ein Großteil der Ausstellung die Geschichte der Seefahrt im Allgemeinen und in Kantabrien im Besonderen. Sehr sehenswert sind hier die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Schiffsmodelle aus Holz.
Am Abend fand zu Ehren von Santa Juana eine kirchliche Feier mit Gottesdienst statt, zu der wir sehr herzlich eingeladen waren. Mit viel Musik und Gesang, aber auch besinnlichen Momenten, wurde das Leben der Heiligen gefeiert und ihr Wirken gewürdigt, den Abschluss der Feierlichkeit bildete ein kurzes, extra zu diesem Anlass einstudiertes Theaterstück.
Donnerstag, 16.05.2024
Ja, und schon war er da, unser letzter Tag in Spanien. Kaum zu glauben, wie die Zeit verflogen ist! Da unser Flug erst am Nachmittag ging, hatten wir am Vormittag noch die Gelegenheit für einen Besuch beim Leuchtturm Faro de Cabo Mayor. Da es dorthin doch ziemlich weit war, fuhren wir ein Stück mit dem Bus und legten den Rest der Strecke zu Fuß zurück. Am Leuchtturm selbst konnten wir den Blick über den Atlantik in die Ferne schweifen und uns eine frische Brise um die Nase wehen lassen. Bevor wir uns auf den Rückweg machten, stärkten wir uns noch im Café.
An der Schule hatten die spanischen Lehrerinnen und Lehrer bereits zusammen mit den Gastfamilien damit begonnen, ein wunderbares Abschiedsbuffet herzurichten. Dazu waren Tische mit Servietten und Bechern in Schwarz-Rot-Gelb (Gold) vorbereitet, auf denen sich die leckersten, von den spanischen Gasteltern zubereiteten Speisen befanden. Im Schulhof brutzelte in der Zwischenzeit eine Paella vor sich hin. Beim gemeinsamen Essen wurde noch einmal ausgiebig geplaudert, und als José, der Schulleiter, dann seine Fotos, die er während der Woche gemacht hatte, über den Beamer laufen ließ, sammelten sich immer mehr der Schülerinnen und Schüler vor dem Whiteboard und es gab viel zu lachen und schöne Erinnerungen beim Betrachten der Bilder.
Aber irgendwann war dann natürlich der Moment des Abschieds gekommen, wir machten uns mit unserem Gepäck und in Begleitung unserer Gastgeber auf den Weg zum Bus, der uns nach Bilbao zum Flughafen bringen sollte. Wir lagen uns alle noch einmal in den Armen und so manche Träne musste getrocknet werden, bevor es dann endgültig hieß:
¡Adios y muchísimas gracias para todo!
Stephanie Wildner