Die Klassen 9 c und 9 b durften am 30.04.2015 im Autohaus „Dressler“ direkt neben unserer Schule in die Buchführungsabteilung hineinschnuppern.
Nach dem freundlichen Empfang im Autohaus wurde den Schülerinnen und Schülern die lange Geschichte der Buchführung in einer kurzweiligen und humorvollen Weise nähergebracht. Überführend auf die Buchführung heutzutage sollten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler die Kosten der Eröffnungsfeier des neuen Autohauses schätzen. Natürlich dachte niemand im Traum daran, dass dieses Ereignis rund 100.000,00 € kostete. "Die Schulband der Realschule Obertraubling war der größte Kostenfaktor", merkte die Abteilungsleiterin der Buchhaltung mit einem Augenzwinkern an. Anschließend betonte sie, dass die Belegablage für Schüler und auch eigene Auszubildende oft als unwichtig erscheint, sie jedoch das Fundament für eine richtige und zeiteffiziente Buchführung darstellt.
Ein Schüler fragte während des Buchhaltungsvortrags, was passiere, wenn eine unangekündigte Betriebsprüfung durchgeführt wird. Die Antwort war viel weniger aufregend, als die Schülerinnen und Schüler vermuteten: In der Regel wird ein Gespräch über die buchhalterische Lage des Unternehmens geführt, bei Fragen werden gezielt Belege geholt und durchgesehen und nach einer kurzen Erläuterung der Betriebsprüfer ziehen die Kontrolleure wieder ab, wenn alles in Ordnung ist.
Da die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler schon jetzt an ihre beruflichen Zukunft denken sollten, beschrieb die Buchhalterin die wichtigsten Voraussetzungen für ihr Berufsbild. Sie nannte eine korrekte Arbeitsweise, Freude am Umgang mit Zahlen, Konzentrationsfähigkeit und so weiter. Bevor man zum praktischen Teil des Vortrags kam, erfuhr man noch, dass das Rechnungswesen steuerrechtliche, handelsrechtliche und unternehmerische Ziele verfolgt. Das Autohaus Dressler verwendet für die Eingabe von Buchungen die Software Formel I, die ein bisschen an eine schwarze MS-DOS-Eingabemaske erinnert. Mit Hilfe eines Buchungsschlüssels, den die meisten Buchhalter nach kurzer Zeit für viele Konten auswendig können, gelangt man zum benötigten Konto, das man auf der Sollseite bebuchen will. Die Software erkennt dann automatisch, welches Gegenkonto es im Haben benötigt. Zuletzt ist noch der Rechnungs- bzw. Belegbetrag einzugeben und die Umsatzsteuer zu überprüfen. Ein Stapel aktueller Belege durfte real von freiwilligen Schülern direkt in das Buchhaltungsprogramm eingegeben werden.
Den Schülerinnen und Schülern blieb schließlich noch etwas Zeit, um das riesige Archiv der Belegablage und die Büroräume der Buchhaltung zu besichtigen. Dem ein oder anderen Buchhalter des Autohauses konnte man so bei der Arbeit über die Schulter schauen.
Martin Mayer