Am 29. April bekamen alle 6. Klassen die einmalige Gelegenheit, die jüdische Gemeinde in Regensburg kennen zu lernen. Rabbiner und Religionspädagoge Benjamin Kochan erklärte uns anschaulich das neue Gebäude, in dem die jüdische Gemeinde seit nun 6 Jahren wieder in einer Synagoge Gottesdienst feiern kann.
Seit der Zerstörung der alten Synagoge durch die Nationalsozialisten 1938 war der Gebetsraum in einem Nebengebäude untergebracht. Im Jahr 2018 konnte die neue Synagoge eingeweiht werden.
Im lichtdurchfluteten Raum, der sich über zwei Etagen ausdehnt, beeindruckt vor allem der große Thoraschrein, in dem die jüdische Gemeinde gleich drei große Thorarollen aufbewahrt. Im letzten Jahr bekam die Gemeinde zum 5-jährigen Jubiläum eine neue Thora-Rolle. Diese Rolle ist das Kernstück in einer Synagoge und in jedem Gottesdienst. Benjamin Kochan erklärte uns alles Wissenswerte über das Leben, denn Glauben und die Gebräuche im Judentum und die Besonderheiten der hebräischen Sprache.
Danach machten wir uns auf zum Neupfarrplatz, wo uns Frau Seifert vom Verein „Shalom in Regensburg" erwartete. Sie ist die Expertin schlechthin, wenn es um die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Regensburg geht. Sie erklärte die Bedeutung der Gemeinde im Mittelalter, denn die Regensburger jüdische Gemeinde war die zweitgrößte in Deutschland, gleich nach der in Köln. Doch auch die Größe der Gemeinde konnte sie nicht vor Vertreibung und Verfolgung bewahren, sodass das jüdische Viertel um den heutige Neupfarrplatz dem Erdboden gleich gemacht wurde. Nur das Denkmal des Künstlers Karavan erinnert noch an den Standort der mittelalterlichen Synagoge.
Judith Wegele-Söhnlein im Namen der Fachschaft Religion/ Ethik